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Läufer auf neuen Wegen – Alpenüberquerung mit dem Bike

Drei Mitglieder des Laufvereines Region Geiselhöring, Willi Dorrer, Hans Jungbauer und Bernd Streckert, stellten sich der Herausforderung die Alpen auf unbefestigten Wegen mit dem Mountainbike von Garmisch nach Riva am Gardasee zu überqueren.
Für die meisten Mountainbiker ist die Überquerung der Alpen das größte Ziel, das sie irgendwann einmal erreichen wollen. Das unvergleichliche Naturerlebnis, das Ausloten der persönlichen Grenzen, das erhebende Gefühl etwas Besonderes vollbracht zu haben, ist der Reiz einer solchen Tour.

Die erste Etappe führte von Garmisch über Ehrwald, auf einem geschotterten Römerweg, gespickt mit anspruchsvollen Trailabfahrten nach Zams. Die beeindruckende Passage auf der ersten Etappe war der ausgesetzte Weg der uralten „Via Claudia“ hoch über den Fernpaß-Seen, die türkisblau in der Tiefe schimmerten.

Am zweiten Tag ging es von Zams über Scoul in der Schweiz zur Sesvenna Hütte auf 2.256 Meter Höhe, dabei musste die Uina-Schlucht durchquert werden. Dieser Weg ist eine landschaftliche Sensation, denn er bildet eine Röhre, die in eine senkrechte Felswand gesprengt wurde. Der Weg ist 1,30 Meter breit, 600 Meter lang und 150 Meter über dem Boden.

Die dritte Etappe begann mit einer langen Abfahrt von der Sesvenna Hütte nach Mals ins Vinschgau. Über Prad auf der klassischen Stilfserjoch-Strecke ging es weiter nach Sulden zur auf 2.581 Meter hoch gelegenen Schaubach-Hütte. Dazu musste man aber eine sehr steile Auffahrt auf Schotterwegen überwinden. Belohnt wurde man mit einem einzigartigen Panoramablick auf das Dreigestirn Ortler, Zebra und Königspitze.

Der vierte Tag begann mit der Auffahrt zum Madritschjoch auf 3.146 Meter Höhe. Über Schneefelder erreichte man das Joch, das die höchstmögliche Überquerung mit dem Bike in den Zentralalpen bietet. Die Abfahrt vom Madritschjoch begann auf den ersten hundert Höhenmeter sehr steil und teilweise ausgesetzt. Aber bald darauf wurde der Trail sanfter, verblockte Passagen wechselten mit Wiesenabschnitten. Vorbei an der Zufall-Hütte ging es ins Martelltal nach Goldrain zum Etappenziel Eppan.

Die fünfte und letzte Etappe führte von Eppan zwischen Wein und Obstgärten auf Forst- und Waldwegen nach Riva del Garda.

Erschöpft aber glücklich erreichte man nach 417 gefahrenen Kilometern und über 10.000 Höhenmetern am späten Nachmittag Riva.
Bei einem gemeinsamen Pizza-Essen war man sich einig, dass dies nicht die letzte Alpenüberquerung war.

Foto:
Von links, Hans Jungbauer , Bernd Streckert, Willi Dorrer, vom LVR Geiselhöring auf dem Madritschjoch auf 3.146 Meter Höhe

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